Wir freuen uns, Sie über die Veröffentlichung der S3-Leitlinie zum Fiebermanagement bei Kindern und Jugendlichen und der dazugehörigen Elternleitlinie zu informieren.
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Erste Leitlinie zum Fiebermanagement bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland
Erstmals gibt es in Deutschland eine evidenzbasierte, interdisziplinär entwickelte S3-Leitlinie zum Fiebermanagement bei Kindern und Jugendlichen. Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und koordiniert von Prof. Dr. David Martin (Universität Witten/Herdecke) räumt sie mit veralteten Empfehlungen auf und gibt klare, wissenschaftlich geprüfte Orientierungen für Fachpersonal und Familien. Die Leitlinie bildet auch die wissenschaftliche Grundlage für die FeverApp und deren Infothek.
Ein zentrales Novum der Leitlinie:
Die Empfehlungen sprechen sich außerdem dafür aus, dass Antipyretika nicht prophylaktisch für Fieberkrämpfe oder Impfungen verwendet werden sollten (Mögliche Ausnahme: Meningokokken-B-Impfung nach STIKO-Empfehlung). „Des Weiteren sollten Antibiotika rational und zurückhaltend verschrieben und verwendet werden, da es sich meist um virale Infektionen handelt, bei denen Antibiotika unwirksam sind“, betont Prof. Dr. Niehues, Leitlinienbeauftragter der DGKJ und Co-Initiator der Leitlinie.
Hilfreich für Eltern und Fachpersonal ist die Liste von Warnzeichen als guter Anhaltspunkt, wann ärztlicher Rat notwendig ist und eine weitführende Diagnostik erfolgen sollte. Bestimmte Risikoerkrankungen und das Alter des Kindes sind hier besonders zu beachten.
Eine wichtige Empfehlung ist ebenfalls, dass die Messung des Fiebers bei Säuglingen rektal erfolgen sollte. Bei Kindern kann sie im Ohr und bei Jugendlichen oral durchgeführt werden. Letzteres bleibt jedoch fehleranfälliger.
Die Leitlinie plädiert für einen kindzentrierten, achtsamen Umgang mit Fieber, der auf Nähe, Ruhe und ausreichend Zeit zur Genesung setzt. Prof. Dr. David Martin betont: „Mit dieser Leitlinie möchten wir Eltern zum einen ermutigen, dem natürlichen Heilungsverlauf zu vertrauen und zum anderen sicherstellen, dass sie genau wissen, wann eine ärztliche Abklärung notwendig ist.“
Die Empfehlungen stehen sowohl als vollständige S3-Leitlinie für medizinisches Fachpersonal als auch in einer verkürzten, allgemeinverständlichen Elternleitlinie zur Verfügung:
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V. DGKJ. S3-Leitlinie: Fiebermanagement bei Kindern und Jugendlichen. 1. Auflage 2025. AWMF-Register Nr. 027-074. https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/027-074
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. DGKJ. Elternleitlinie zum Umgang mit Fieber bei Kindern und Jugendlichen auf Basis der S3-Leitlinie: Fiebermanagement bei Kindern und Jugendlichen. 1. Auflage 2024. AWMF-Register Nr. 027-074. https://register.awmf.org/assets/guidelines/027-074p1_S3_Fiebermanagement-Kinder-Jugendliche_2025-07.pdf |
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Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. |
Ihr Univ.-Prof. Dr. med. David Martin & das FeverApp Team
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